Schüler untersuchen, welche Kleinstlebewesen unter den Steinen im Wasser leben
Foto: Heiko Gase

Ein Tag an der Retz

Die Achtklässler des Johann-Schöner-Gymnasium Karlstadt machten sich am Mittwoch, dem 21.9.2016, auf den Weg zur Retz in dem acht Kilometer entfernten Ortsteil Retzbach und nahmen das Ökosystem genauer unter die Lupe. Hier stellen sie sich vor und berichten, was bei ihrem ersten Projekttag herausgekommen ist:

Unsere Schule: das JSG

Das JSG ist ein sprachlich und naturwissenschaftliches Gymnasium. Die Schule hat viele Auszeichnungen und ist eine Fairtrade und Bike School. Das JSG hat zwei Pausenhöfe sowie einen Spielplatz und eine Kletterwand. Außerdem besitzt sie einen großen Sportplatz mit einer 400 m Bahn, zwei Hartplätzen und einen Volleyball Platz. Nach der Fertigstellung unseres Neubaus wird nun das Haupthaus saniert. Dafür zogen einige Klassen in einen vorübergehenden Containerbau.

Karlstadt

Die Kreisstadt Karlstadt liegt an einem Hang am Rande von Main-Spessart. Am Ufer des Mains gibt es noch Teile von mittelalterlichen Befestigungsanlagen. Außerdem kann man von dort aus die Ruine der Karlsburg sehen. Karlstadt hat 15.000 Einwohner, die aus mehreren Gemeinden bestehen und zahlreiche Radtouristen kommen jedes Jahr, um z.B. die historische Altstadt zu besichtigen. Es gibt dort auch zwei große Unternehmen wie Schwenk und Düker. Außerdem gibt es in Karlstadt die Mittel-, Real- und Förderschule, sowie das Gymnasium.

Die Retz

Das Retztal ist eines der ökologisch wertvollsten Täler in Süddeutschland. Das Retztal ist 5 km lang, schmal, steil und ist vom Hochwasser geprägt. Man findet dort ca. 700 Pflanzenarten.

Die Retz fließt durch die Mühlgräben die noch von 8 Mühlen übrig sind. Wir haben das Gebiet rund um die Retz und ihre kleinen Quellen erkundet. Wir haben viel über den Ursprung, das Wasser der Retz und vor allem über das Biber-Reservat gelernt. Z.B erstreckt sich das Revier über des Bibers über mehrere 100 m . Es war spannend und interessant.

Zur Gewässerstrukturgüte haben wir Noten vergeben. Die Nutzung der gewässernahen Auen der Retz besteht aus kleineren Äckern und stellenweise aus Bebauung. Daher entschieden wir uns für die Note 3 – 4. Der Gewässerrandstreifen erhielt von uns die Note 4 da er häufig kleiner als zwei Meter ist. Ebenfalls die Note 4 erhielt der Gewässerverlauf da er gestreckt beziehungsweise mäßig verändert vorhanden ist. Der Uferbewuchs weist einen lückigen Gehölzsaum und einen Krautflur auf und wurde mit der Note 3 bewertet. Das Ufer der Retz ist begradigt aber nicht sichtbar befestigt und weist einige Einbuchtungen und Aufweitungen auf (2). Die Tiefenvarianz ist groß, also Note 2.

Insgesamt mit vielen anderen Punkten ergibt sich die Gesamtnote 2,9. Das heißt, dass die Retz in Sachen Gewässerstruktur Naturnah bzw. gut ist.

In der Chemikergruppe, die sich mit der chemischen Untersuchung der Retz und des Mühlbächlein beschäftigt hat, haben wir herausgefunden, dass die Wasserqualität der Retz etwas schlechter als die des Mühlenbächleins, im Allgemeinen aber gut ist. Wir haben den Säuregrad und vieles mehr mit Hilfe eines mobilen Labors ermittelt und hatten viel Spaß.

Die gute Wasserqualität zeigte sich auch in der Anzahl verschiedener Lebewesen, die wir im Bach gefunden haben: Bachflohkrebse, Strudelwürmer, Egel und andere Arten. Die Tiere verstecken sich häufig unter Steinen und sind leicht zu finden. Mit Lupen und Bestimmungskarten konnten wir die Lebewesen identifizieren und eine große Artenvielfalt feststellen. Der gute Zustand des Baches wurde damit auch durch die biologischen Untersuchungen bestätigt.

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